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Notdienstnummer – 24/7 Service

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Fassadenrestaurierung

Hauptmarkt 16 in Nürnberg

Vollständige Restaurierung


Statische Ertüchtigung


Auftragsvolumen: 330.000 €


Ursprünglich war für die Fassade des Büro- und Geschäftshauses nur eine Notsicherung geplant. Diese Planung relativierte sich jedoch. Zwei Drittel der Fugen waren an den Flanken gerissen. Eine umfangreiche Fugensanierung war angezeigt. Steinergänzungen waren nötig, Risse zogen die Fassadenplatten in Mitleidenschaft.

Reinigung der sandsteinfassade

Unter Einsatz von Hochdruckreinigungsgeräten wurde die gesamte Fassadenfläche sorgsam im Rotationsverfahren gereinigt. Verwendet wurde ein Reinigungsmittel frei von Laugen und Säuren sowie vollständig biologisch abbaubar.
Dunkle Stellen im Sandstein und an Quarzitplatten der Galerie wurden partiell geschliffen. Die Quarzitplatten der ersten Steinlage wurden sandgestrahlt.

Risssanierung

Bei Rissen mit einer Mindestrissbreite von 2,0 mm wurde eine Rissverdübelung vorgenommen. Hierfür wurden Verdübelungslöcher möglichst lotrecht zum Riss eingebohrt und die Bohrlöcher unter Einschub von M16 Verankerungsstangen in V4a-Qualität vollständig verpresst. Risse wurden geklammert. Hierfür wurden Gewindestangen gebogen und ebenso eingebaut.
Steinschalen, offene Lagerungen sowie anderweitige nicht statische Rissbildung wurden per Feininjektage nachhaltig gesichert.

Zugfestigkeitsprüfungen

Zur Sondierung von Mauerwerk und Verankerung wurden Vorsatzplatten ausgebaut. Auch Fassadenplatten, deren Schaden an der Grundsubstanz sich als zu schwerwiegend herausstellte oder die mangelhafte Verankerung aufwiesen, wurden herausgenommen. Hier wurde intaktes Material nach Abschluss aller Ertüchtigungsmaßnahmen wieder verwendet. Die Zwischenlagerung erfolgte vor Ort am Gerüstboden.
Am freigelegten Mauerwerk erfolgten Zugfestigkeitsprüfungen in Hinblick auf Eignung der Befestigungsmittel.
Alle Fremdmaterialien wie Dübel, Holzkeile, alte Befestigungsvorrichtungen und anderweitige unnütze Hinterlassenschaften in den Fassadenflächen wurden ausgebaut.

Schadhafte Verfugungen

Alte und schadhafte Verfugungen wurden herausgestemmt und loses Material entfernt.
Schadhafte, gerissene, lose und/ oder nicht ausreichend tragfähige Zwickelfüllungen an Attikabereichen wurden entfernt. Der Untergrund wurde entstaubt und gegebenenfalls grundiert.

Steinrestaurierung

An Steinfehlstellen wurde Steinersatzmörtel eingebracht, der farblich durch Eisenoxide angepasst wurde. Hierfür wurde der Untergrund vorbereitet, Kanten geschärft, vorgenässt und gegebenenfalls mit Staubkalk benetzt, bevor die Antragungen vorgenommen wurden. Die Oberflächenstruktur wurde dem umliegenden Bestand angeglichen.
Die Profile von Rundstab, Hohlkehle, Karnies, Fries oder anderweitiger Ornamentik wurden gegebenenfalls unter Einbau von Vernadelungsdrähten modelliert.
An tiefen Fugenbereichen über 20,0 mm wurden Hinterfüllschnüre eingelegt. Anschließend wurden die Fugen verschlossen. Hierfür erfolgte der kraftschlüssige Eintrag einer mineralischen Fugenmischung. Die Endmodellage bestand aus Abkratzen nach dezenter Antrocknung des Mörtels.

Einbau Vorsatzschalen

Neues Plattenmaterial aus Friedewalder Sandstein wurde nach Vornehmen von Zugfestigkeitsprüfungen neu bzw. intakte Bestandsplatten wurden wieder eingebaut. Der fachgerechte und kraftschlüssige Einbau der Platten erfolgte auf V4a-Verankerungen im tragenden Mauerwerk bei vollflächigem Hinterfüllen mit mineralischer Mörtelung. Für die Hilti-Mauerwerksvernadelung zur Verankerung von Vormauerschalen liegt eine bauaufsichtliche Zulassung vor. Anpassungen an den Bestand durch Anarbeiten wurden nach Aushärtung vorgenommen. D. h. die Oberflächen wurden durch Scharrieren, Beilen, Kröneln oder Zahnen in ihrer Oberflächenbeschaffenheit bearbeitet.
Gemäß dem statischen Gutachten wurde die Fassaden-Vorsatzschale mechanisch nach DIN EN 1996-2/NA nachverankert. Die erste und letzte Reihe aus gebosstem, grauem Quarzit wurde laut Denkmalschutz mit Ankerpunkten in den Platten gesichert. Hier wurden V4a/ M16-Gewindebolzen eingeschoben und vermörtelt. Nach Trocknung wurden die Stangen mit Muttern gekontert und versenkt. Die Bohrlöcher wurden mit Steinersatzmörtel geschlossen und farblich an den Bestand angeglichen.
Die Fassadenfläche aus rotem Sandstein dazwischen wurde mit Ankerpunkten in den Kreuzfugen gesichert. Hier wurden Siebhülsen eingebaut, in die ebenfalls V4a-Gewindebolzen eingebracht und vermörtelt wurden. Nach Trocknung wurden die Ankerdübel in den Fassadenfugen versenkt. Die Fugen wurden mit mineralischem Fugenmörtel geschlossen und nach dezentem Antrocknen zurechtgekratzt. Im Zuge dessen erfolgten auch Zugfestigkeitsprüfungen hinsichtlich der Vorsatzplatten.

Dauerelastische Verfugung

An Fenster- und Türanschlüssen sowie an Verblechungen im Bereich der Attika wurden dauerelastische Verfugungen ausgebildet. An Fenstern wurde Quellband angebracht.
Bewegungsfugen wurden in die Vorsatzschale eingebaut. Hierfür wurde die Altverfugung tiefgreifend entnommen. Gegen Dreiflankenhaftung wurden Füllschnüre eingelegt und eine dauerelastische Polyurethanverfugung vorgenommen.
Die porösen Mörtelverbindungen der Ziegelsteinrinnen in den Öffnungen der Balustrade wurden instandgesetzt. Zum Schutz vor losen Fugen wurden Netze angebracht.

Kartierung & Dokumentation

Baubegleitend wurde eine sorgfältige Schadens- und Maßnahmenkartierung vorgenommen. Nach Abschluss der Maßnahmen wurde eine ausführliche Restaurierungsdokumentation ausgearbeitet.