
restaurierung Stadtmauer
Maxtormauer 7, Nürnberg
Konservierung und Restaurierung
Denkmalnr.: D-5-64-000-1298
Dauer: ca. 3 Wochen
Fertigstellung: September 2025
Zustand vor Beginn der Maßnahmen
Im Zuge früherer Sanierungsmaßnahmen waren Teilbereiche des zu bearbeitenden Mauerabschnittes mit Klinkersteinen ausgemauert worden, die zum Teil überputzt waren.
Der obere Teil der Mauer war vor Beginn der Maßnahmen von einer schwärzlichen Auflagerung bedeckt. Überschmierungen in Form von Altergänzungen waren vorhanden. Das Fugenmaterial war in desolatem Zustand.
Im unteren Teil der Mauer waren die Fugen größtenteils bereits ausgebrochen bzw. lose, noch vorhandene Fugen waren offensichtlich erschöpft. Auch hier zeigten sich unsachgemäße Altergänzungen. Noch vor Gerüststellung waren in der unteren Hälfte in ihrer Grundsubstanz schwer geschädigte Steinelemente zu erkennen. Schalenbildung zog den Sandstein in Mitleidenschaft. Auch die Klinkersteine waren teils in schlechtem Zustand, schwer geschädigt, ausgebrochen oder porös.
In mehreren Bereichen wies das Mauerwerk Pflanzenbewuchs auf. Wie sich herausstellte, waren Wurzeln und Erde bereits tief in die Fugen eingedrungen und hatten entsprechende Schäden im Sandstein verursacht.
Vorbereitende Maßnahmen
Zum Schutz von Bestand und Gehwegsflächen vor Verunreinigungen wurde Malervlies verlegt. Ein fahrbares Gerüst wurde aufgestellt.
Risssanierung
Der Sandsteinquader neben dem rechten Holzträger wies einen ausgeprägten Riss auf. Loses Material wurde entfernt und sandende Bereiche gefestigt. Aus 8mm-Gewindestangen wurden Klammern gebogen und mit Kalkverpressmörtel eingesetzt. Anschließend wurde der Riss verschlossen, wobei der Ergänzungsmörtel farblich mit Pigmenten an den Bestand angeglichen wurde.
Abbruch schadhafter Steinelemente
Steinelemente, deren Schaden an der Grundsubstanz sich als zu schwerwiegend herausstellte, wurden entnommen.
Das schadhafte Material wurde vorsichtig von Hand bis zum gesunden Stein herausgestemmt.
Steinfestigung
Entfestigte und sandende Bereiche im Sandstein sowie Bereiche nach dem Entfernen schwer geschädigten Materials wurden vor dem Ergänzen mit Staubkalk gefestigt.
Entfernen von Altantragungen und Fremdkörpern
Unsachgemäße oder alte und schadhafte Antragungen wurden ausgearbeitet und herausgestemmt.
Fremdteile aus Holz, metallene Altverankerungen o. ä. wurden ausgebaut.
Platten-Neuergänzung
Bei Totalverlustzonen im Sandstein wurde neues Plattenmaterial aus dem städtischen Bestand eingebaut. Hierfür wurden V2a-Verankerungen mit Hilfe von 2K-Verbundmörtel ins tragende Mauerwerk eingesetzt und die Platten darauf eingebaut. Anschließend erfolgte das vollflächige Hinterfüllen mit mineralischer Mörtelung.
Nach Aushärtung wurden durch Anarbeitung Anpassungen an den Bestand vorgenommen.
Einbau von Vierungen
Bei großen Fehlstellen ab einer Tiefe von etwa 40 mm wurden Naturstein-Vierungen eingebaut. Hierfür wurden die Vierungen vor Ort passgenau gefertigt, ins Mauerwerk eingepasst, verklebt, mit V2a-Mörtelanker verankert und schlussendlich ausgefugt.
Natursteinergänzungen
Kleinere Fehlstellen wurden mit Steinersatzmörtel instand gesetzt. Hierfür wurde der Untergrund vorgenässt, der Mörtel mit Pigmenten farblich an den Bestand angepasst, eingebaut und nach Ansteifen sorgfältig durch „Abkratzen“ modelliert.
Instandsetzung Klinkersteine
Schadhafte und nicht haltbare Klinkersteine wurden entnommen. Kleine Fehlstellen wurden mit SOLUBEL-Luftkalkmörtel in Ziegelsteinfärbung ergänzt. Bei größeren Verlustzonen wurden neue Klinkersteine eingesetzt.
Die überarbeiteten Bestandsziegel wurden anschließend vollflächig mit einer Schlämme aus Solubel SP 50 in Ziegelsteinfärbung überzogen.
Fugeninstandsetzung
Die alten und schadhaften Verfugungen wurden vollflächig herausgestemmt. Die Fugenöffnungen wurden eingebeizt, bevor eine vollständige mineralische Neuverfugung vogenommen wurde. Der Eintrag erfolgte kraftschlüssig unter Verwendung einer mineralischen Fugenmischung. Nach dezenter Antrocknung des Mörtels wurde die Endmodellage durch „Abkratzen“ vorgenommen.
Oberflächenbearbeitung
Die Oberflächen am Naturstein wurden durch Spitzen bearbeitet, um Ergänzungen und/ oder eine Wiederherstellung der Oberflächenbeschaffenheit zu erzielen.


Nach Abschluss der Maßnahmen wurde eine ausführliche Restaurierungsdokumentation ausgearbeitet.
Zur ganzen Dokumentation geht es hier: